
ASCOT+ hat das Ziel, digitale Lern- und Messinstrumente für Kompetenzen von Auszubildenden zu entwickeln und in der Praxis zu erproben.
In computerbasierten Messverfahren bearbeiten Auszubildende Testaufgaben, um ihre beruflichen Kompetenzen festzustellen.
iStock / boggy22
ASCOT+ ist eine Forschungs- und Transferinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). ASCOT bedeutet „Technology-based Assessment of Skills and Competences in VET“, also technologiebasierte Kompetenzmessung in der beruflichen Bildung. Das „+“ steht für den Transfer der Ergebnisse aus der Vorgängerinitiative ASCOT (2011-2015) in die Ausbildungs- und Prüfungspraxis.
Ziel von ASCOT+ ist es, digitale Lern- und Messinstrumente zu entwickeln, mit denen Kompetenzen von Auszubildenden gefördert und gemessen werden können. Das BMBF fördert zu diesem Zweck insgesamt sechs Projekte (Laufzeit: 2019-2022) aus den Berufsfeldern gewerblich-technische, kaufmännische und Gesundheitsberufe. Die geförderten Projekte greifen die in der Vorgängerinitiative ASCOT entwickelten Instrumente und -verfahren auf, entwickeln sie weiter und entwickeln neue Instrumente, die auf den Ansätzen von ASCOT aufbauen.
ASCOT+ soll dazu beitragen:
Erfahren Sie mehr über die ASCOT+-Projekte
Die Projekte in der Vorgängerinitiative ASCOT entwickelten Kompetenzmodelle und computerbasierte Messverfahren für berufliche Kompetenzen in sechs Ausbildungsberufen aus dem kaufmännischen, gewerblich-technischen und Gesundheitsbereich anhand von typischen Arbeits- und Geschäftsprozessen. Diese ermöglichen es, berufliche und berufsübergreifende Kompetenzen von Auszubildenden objektiv und valide zu messen. Die Projekte entwickelten über 800 Testaufgaben, davon 560 computerbasierte, und testeten diese an 12.000 Berufsschülerinnen und -schülern aus 13 Bundesländern. Das Ergebnis war: Mit den getesteten Messverfahren können berufliche Handlungskompetenzen objektiv und valide festgestellt werden.
Erfahren Sie mehr über die Forschungsinitiative ASCOT und ihre Ergebnisse
Die sechs in ASCOT+ geförderten Projekte entwickeln die Instrumente und Verfahren aus der Vorgängerinitiative ASCOT weiter, erproben sie und machen sie für eine breitere Nutzung in der Praxis anwendbar. Sie arbeiten zu zwei Förderthemen: der Transfer der in ASCOT entwickelten Instrumente in Lehr-Lernsituationen (Förderthema A) und der Transfer in das Prüfungswesen und in die Ordnung anerkannter Ausbildungsberufe (Förderthema B).
Die ASCOT+-Projekte:
Die ASCOT+-Projekte:
bereiten ihre empirischen Ergebnisse auf, sodass sich hieraus Folgerungen für kompetenzorientierte Ausbildungsordnungen ableiten lassen.
Die ASCOT+-Projekte:
Zur Förderbekanntmachung von ASCOT+ auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Technologien in verschiedene praktische Anwendungsbereiche wird für die wissenschaftsbasierte Weiterentwicklung der Gesellschaft immer wichtiger. Dies stellte der Wissenschaftsrat 2016 in seinem Positionspapier fest. Transfer ist demnach neben Forschung und Lehre eine Kernaufgabe des Wissenschaftssystems. Der Wissenschaftsrat betont aber auch: Ein einfaches Übertragen von Wissen in andere gesellschaftliche Bereiche ist unrealistisch und greift zu kurz. Wissens- und Technologietransfer ist hoch komplex und erfordert Austauschprozesse zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sowie die Übersetzung in eine allgemeinverständliche und zugängliche Sprache.
Zum Positionspaper des Wissenschaftsrates
Der Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse und die dafür erforderlichen Austauschprozesse zwischen Wissenschaft und Praxis sind zentrales Anliegen von ASCOT+ und wurde bereits bei der Konzeption der Projekte berücksichtigt. Der Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse soll in Lehr-Lernkontexte sowie in die Prüfungspraxis und die Ordnungsarbeit der beruflichen Bildung erfolgen. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) begleitet und unterstützt diesen Transfer.
Transfer wird im Rahmen von ASCOT+ definiert als ein kontinuierlicher interaktiver und iterativer Austauschprozess zwischen den Akteuren aus Wissenschaft, Praxis und Politik. Ziel des Transfers ist die Übertragung und Nutzbarmachung von fachlichem, methodischem und technischem Wissen sowie qualitativ hochwertigen Mess- und Lerninstrumenten sowie Instrumenten zur Unterstützung der Prüfungspraxis. Damit soll die Lehr-Lernpraxis sowie das Prüfungswesen und die Ordnungsarbeit in der beruflichen Bildung nachhaltig unterstützt werden.
Transferdefinition ASCOT+
Das BIBB hat ein wissenschaftlich fundiertes Transferkonzept als Rahmenmodell für die Projektbegleitung in ASCOT+ entwickelt. Es enthält fünf Transferdimensionen mit 23 Anforderungen (siehe unten), die wichtig sind für eine Übertragung und Nutzbarmachung des Wissens und der Mess- und Lerninstrumente. Das Transferkonzept bietet die Möglichkeit, den Transfer während der Projektlaufzeit frühzeitig in den Blick zu nehmen, zu planen und zu dokumentieren.
Grundlage für das Transferkonzept waren eine Literaturanalyse sowie eine Anforderungsanalyse mit Experteninterviews und -workshops. Das Grobkonzept wurde beim ersten Projekttreffen mit den Projekten diskutiert. Das BIBB passt das Transferkonzept mit den Projektnehmenden individuell auf jedes Projekt an. Hierbei wird gemeinsam eine Übersicht über Transferanforderungen und mögliche Transferaktivitäten erstellt. Das Transferkonzept kann im Projektverlauf kontinuierlich weiterentwickelt werden und bietet die Möglichkeit, weitere relevante Anforderungen zu ergänzen.
Das Transferkonzept umfasst folgende fünf Transferdimensionen und ihre jeweiligen Anforderungen: